Wahrhaftigkeit ist mein Ziel

 

Immer wieder höre ich von LeserInnen: „Ich bewundere Dich um Deine Offenheit und Ehrlichkeit. Ich weiß nicht, ob ich das könnte.“

 

Warum nicht? Wir können nur gewinnen, wenn wir es tun, wenn wir uns öffnen, uns offen und ehrlich zeigen, andere teilhaben lassen an unserem Inneren - auch und gerade mit und an all unseren Gefühlen!

 

"Draußen geht niemanden etwas an, was zu Hause geschieht", war ein Satz, den ich in meiner Kindheit immer wieder hörte. Als braves Mädchen versuchte ich natürlich, mich an diese Regel zu halten. Ich lachte und machte Späße, auch wenn mir innerlich "zum Heulen" war. Viele Jahre und viele Erfahrungen brauchte ich, um den Trugschluss dieses Glaubenssatzes zu erkennen: wenn wir uns verstecken, grenzen wir uns und unser wahres Sein aus. Solange wir uns nicht trauen, uns so zu zeigen, wie wir sind, führen uns unser Misstrauen und Schweigen in die Trennung, manchmal bis hin zur Isolation.Wir wähnen uns stark, obwohl wir uns so schwach fühlen. Wir wünschen uns eine tröstende Umarmung und schlagen die Hand, die uns berühren möchte, von uns weg.

 

Oft ist es schwer, diese alten Glaubenssätze zu erkennen, weil sie sich so sehr in unserem Leben verselbstständigt haben, dass wir gar nicht bemerken, wenn wir ihnen wieder Folge leisten.

 

Wenn wir uns öffnen, uns unseren "Altlasten" stellen und sie in Frieden und Liebe erlösen, leben wir das, was wir wirklich sind, und tragen Mitgefühl, Verständnis, Verbundenheit, Vergebung und Liebe in die Welt. Das ist das Wichtigste und Wertvollste, was wir tun können!

 

So viele Generationen vor uns hatten diese Möglichkeit(en) nicht. Denken wir nur an unsere Eltern oder Großeltern... an all das, was sie erlebt haben. Ich bin sicher, dass uns vieles davon nicht bekannt, geschweige denn bewusst ist! Ich freue mich sehr darüber, dass in letzter Zeit immer mehr Bücher auf den Markt kommen, in denen die Kriegsgenerationen von ihren Erfahrungen sprechen oder in denen die Kinder der Kriegsgeneration über ihre Kindheit sprechen. Mehr als 70 Jahre ist der 2. Weltkrieg nun schon beendet, doch er wirkt noch immer auch in uns, wenn die Themen unserer Ahnen nicht erlöst sind. Dann schlummern und wirken sie in unserem eigenen Zellbewusstsein weiter. Unsere Ahnen hatten für diese "seelische Erlösungsarbeit" oft keine Möglichkeiten und weder Raum noch Zeit. Wir haben all das heute! Erkennen wir das Geschenk darin, in dieser Zeit leben zu dürfen und nutzen wir sie. Lasst uns unsere Herzenergie öffen und fließen, sodass wir Friedensarbeit für unsere Ahnen, uns und nachfolgende Generationen leisten. Über diesen Weg können wir ein verständnisvolleres und liebevolleres Miteinander leben, eine aufrichtige Form von Gemeinschaft erleben und Liebe und Licht in die Welt tragen, um sie so für die Zukunft reiner, offener, klarer werden zu lassen.

 

Je mehr Seelen sich dem öffnen und einander teilhaben lassen an eigenen Erfahrungen und Erkenntnissen, desto mehr erkennen wir uns im anderen und desto wahrhafter leben wir zusammen!

 

Wir dürfen dankbar erkennen, wie gesegnet wir sind!