Macht...
Corona...
Angst...
Drei Worte... einzeln betrachtet mit anderer Botschaft als zusammen mit "?", oder?
Wenn wir ehrlich sind, hat uns vieles von dem, was in den letzten Jahren und Jahrzehnten die Welt bewegte, nicht wirklich berührt; egal, ob es Meldungen über Kriege, Hungersnöte, Waldsterben, Armut, Umweltkatastrophen, Terroranschläge oder anderes war, bevor wir ins Bett gingen. Wir haben diese Nachrichten „zur Kenntnis“ genommen, waren froh, wenn sie uns nicht betrafen und machten am nächsten Tag weiter mit all dem, was wir gewohnt waren, was anstand, was sein sollte.
Mir scheint es so, als wären wir wirklich Schlafende gewesen, die ihr Leben lebten, als würde es immer genauso weitergehen wie am vorigen Tag, im letzten Monat… und am besten wäre es, wenn alles auch am nächsten Tag, im nächsten Monat den Bahnen folgen würde, die wir gewohnt waren oder uns vorstellten und am besten noch: uns wünschten.
Das ist seit Anfang diesen Jahres 2020 vorbei. Und das macht so vielen Seelen Angst. Das Gefühl wird immer mächtiger und ist leider kein guter Weggefährte. Angst bezieht sich doch immer auf die Zukunft: gleich passiert… morgen wird… Wir haben Angst VOR… Das heißt: ich stehe jetzt hier in diesem Moment und stelle mir vor… Ich kann aber nicht wissen, dass das, was ich befürchte, was mich ängstigt, was ich mir in diesem Gefühl vorstelle, tatsächlich eintritt. Niemand von uns kennt den nächsten Augenblick, das Morgen, das nächste Jahr. Keiner weiß, was geschehen wird. Doch wir glauben zu wissen…Das ist absurd – einerseits – und doch sind wir in der Lage zu manifestieren. Wenn wir stark in unserem Glauben sind, wird genau das geschehen, was wir uns vorstellen! Glaubst Du nicht? Dann lehn´ Dich mal zurück und reflektiere, wie oft Du schon gesagt hast: „Wusste ich doch. War doch klar, dass das jetzt passiert.“ Wie oft hast Du die Bestätigung dafür bekommen, dass das, was Du Dir vorstelltest, eintrat? Oh ja, ich höre förmlich die Antwort: „Ja, aber das waren immer die negativen Vorstellungen, die sich bestätigt haben.“
Hm, ich glaube, dass wir recht schnell „vergessen“, wie oft sich unsere Wünsche erfüllt haben. Oder anders ausgedrückt: unsere erfüllten Wünsche dann nicht unseren Erwartungen entsprachen oder uns schnell langweilten.
Merkst Du etwas? Bei dem einen sprechen wir von Vorstellungen, bei dem anderen von Wünschen…
Warum ist das so? Die Antwort ist nicht schwer. Wohin lenke ich meine stärkste Energie?
Wünsche wirken nicht so real wie Vorstellungen. Wünsche sind vage, können Varianten beinhalten. Vorstellungen wirken konkreter.
Angst ist eine Vorstellung. Und damit einher geht ein sehr starkes und mächtiges Gefühl, das wir alle seit Urzeiten in uns tragen: der Urinstinkt, den alle Lebewesen haben, der uns vor Gefahr warnt, uns die Gefahr wahrnehmen lässt und entweder zum Angriff oder zur Flucht aufruft. Das ist das eine. Und das andere ist die subtile Angst, die wir nicht greifen können, also weder sehen, riechen oder hören können. Sie ist dennoch in uns und sie kann so stark werden, dass wir glauben, starr zu werden. Und genau diese Angst wird meines Erachtens im Moment sehr deutlich getriggert – durch all die Meldungen in den Nachrichten, den Sondersendungen und im Beobachten von unseren Mitmenschen, die teils extrem ängstlich reagieren.
Noch immer gilt die Frage: worauf lenke ich meinen Fokus! Und ich bin sicher, dass genau diese Frage immer bedeutungsvoller wird!
Wir dürfen uns bewusst werden, das das Leben eines jeden nicht mehr und nicht weniger als die Aneinanderreihung von Augenblicken ist. Was gerade jetzt ist, ist jetzt schon gerade eben. Und gerade eben ist gewesen. Hoffen und Denken in Zukunft lässt uns Jetzt aber nicht erleben und so lassen wir vergehen, was gerade eben jetzt gewesen. Darum sind wir aufgefordert, es uns gerade eben jetzt so schön wie möglich zu machen in unserem Leben. Es ist einmalig und diese Einmaligkeit liegt in jedem einzelnen Augenblick. Das zu erkennen, macht einen gigantischen Unterschied in der Wahrnehmung aus!
Alles im Leben, jeder Augenblick ist Erfahrung. Nichts weiter. Nicht mehr, nicht weniger. Weder gut noch schlecht.
Nur dann, wenn wir das, was gerade jetzt geschieht, bewerten, spricht unser Ego zu uns und möchte uns in Gefahrensituationen schützen. Unser höheres Bewusstsein kennt das nicht – es erfährt, nimmt wahr und urteilt nicht. Es ist immer im Urvertrauen, das alles gut ist und letztlich nichts und niemand uns schaden will, kann, möchte. Es ist immer, wirklich immer unsere Wahl und Entscheidung, ob wir vertrauen und in der Liebe sind oder ob Angst und Misstrauen leben.
Wäre uns das bewusst und könnten wir uns auf unser höheres Bewusstsein wirklich einlassen, bräuchten wir keine Angstgefühle (und keine Schuld- und/ oder Minderwertigkeitsgefühle).
Ich weiß, es ist nicht immer leicht, doch seid Euch dessen bitte bewusst und füttert Eure Herzensenergie und nicht Euer Ego und Eure Ängste! Wir leben in einer unglaublichen Zeit des Wandels, die wir alle erleben wollten und wir dürfen so dankbar sein, gerade jetzt und hier zu sein. Ich sehe unsere Aufgabe darin, genau das weiterzutragen, damit nicht die Angst gewinnt, sondern wir alle gemeinsam zusammenwachsen und uns aufmachen in die neue Zeit, von der wir letztlich alle auf die ein oder andere Art geträumt haben. Jetzt ist die Zeit, in der wir gestalten können! Jetzt ist die Zeit, in der wir genau dafür einstehen können, was uns wichtig ist! Jetzt ist die Zeit zu erkennen, was wirklich wichtig ist und vor allem: wofür wir alles dankbar sein dürfen!
Wir haben so viele Möglichkeiten uns zu vernetzen, zusammenzukommen und uns auszutauschen. Wir haben wirklich und wahrhaftig große Chancen, die Welt Jetzt zu verändern und den Fokus auf Liebe und Gleichheit, auf wahre Werte zu legen, die nichts mit Ruhm und Macht und Wertigkeiten wie „besser/schlechter“ zu tun haben.
Bist Du dabei, die neue Zeit zu gestalten? (Darum bist Du ja gerade jetzt hier!) Dann erheb´ Deine Stimme, öffne Dich und sei dabei! Offenheit, Aufrichtigkeit, Authentizität, Ehrlichkeit und Liebe werden die Grundpfeiler sein, die unser Leben in ganz anderer als gewohnter Weise formen und bereichern werden.
Ich segne Dich, liebe Seele!
© Dagmar Lisiecki, 20.05.2020